Embodiment-Rota-Therapie

den Körper als Instrument zu stimmen, um als Mensch darin die Aufrichte mit freien Bewegungen zu finden.
Die Grundlage ist die Rota-Therapie und das Erarbeiten und Nachreifen der basalen Sinne,
- des Lebens-(Vital)sinnes
- des Takt-(Taktil)sinnes
- des Eigenbewegungssinnes (Kinästetik, Propriozeption)
- des Gleichgewichts-(Vestikulär)sinnes
Gut ausgebildete basale Sinne ermöglichen soziale Kompetenz und Teamfähigkeit. Ich stehe Ihnen dabei diagnostisch, beratend und coachend zur Seite.

Was ist Rota-Therapie?

Rota-Therapie ist ein vorgegebener Bewegungskomplex auf neurophysiologischer Grundlage, um persistierende Restreaktionen frühkindlicher Reflexe abzubauen, die Auswirkungen auf Lernen und Verhalten haben. Derartige Auffälligkeiten beschränken sich allerdings nicht nur auf die Motorik, sondern beziehen sich auch auf sensorische, vegetative und emotionale Bereiche. Man nennt dieses Krankheitsbild “Zentrale Koordinationsstörung” (ZKS), da die auftretenden Störungen zentral, das heißt vom Gehirn ausgehen. Es entsteht eine zu hohe Muskelspannung (Hypertonus) oder eine zu niedrige Muskelspannung (Hypertonus).

Das Zielorgan der neuropysiologischen Therapie ist das Gehirn und dort die Bereiche, die die Bewegungsentwicklung und den für die Bewegung und Haltung notwendigen Muskeltonus regeln. Mit der Rota-Therapie wird die ZKS ganzheitlich behandelt. Es geht also nicht darum, die Syntome (siehe Indikationen unten) isoliert zu behandeln, sondern deren Ursachen heilend zu beeinflussen. Das Grundprinzip dieser Therapie ist die Rotation im Körper, die Drehung der Wirbelsäule und die Rotation des Körpers um die Achse im Raum. Die Regel ist, dass in der Bewegung und Körperhaltung keine frühkindlichen, jetzt noch aktive Reflexmuster zugelassen werden.

Zusätzlich gilt es, helfende Verhaltensweisen im Alltag zu erlernen, zum Beispiel beim Sitzen und Lernen, beim Sport, beim Schlafen oder im Alltag. Oder es werden störende und hemmende Aktivitäten während der Zeit der Therapie weggelassen. So stellt sich der Effekt des täglichen Übens baldmöglichst ein. Diese Bewegungsübungen ermöglichen fehlende Reifungsprozesse des ersten Lebensjahres nachträglich zu durchlaufen und so zu freien Bewegungen zu kommen, welche schlussendlich auch im Seelischen zu einem Empfinden von Freiheit in und zu sich selber erlebbar macht.

Ein Leib, der Bewegungen konditionieren muss, braucht für alles mehr Energie. Erschöpfung tritt schneller ein. Diese Beeinträchtigung zeigt sich körperlich, seelisch und geistig.

Die Embodiment-Rota-Therapie wirkt tief nachhaltig. Das Gehirn bildet sich an der Bewegung. “Jede gelungene Bewegung ist eine überwundene Lähmung” (Rudolf Steiner).

Indikationen

Erfolgreich angewendet wird die Rota-Therapie bei folgenden Befunden

- bei hyper- und hypotonen Muskeltonus
- bei unwillkürlichen, reflexgesteuerten Bewegungsimpulsen
- AD(H)S
- bei Schulreifeverzögerung
- bei Lese-Rechtschreibschwäche
- bei Rechenschwäche
- bei Konzentrationsschwäche
- bei Raumlagestörung
- bei Artikulationsschwäche
- bei Dysgrammatismus
- bei Zahnfehlstellungen, begleitend zu einer Bionator-Therapie
- bei Zähneknirschen
- bei anhaltenden Nackenverspannungen
- bei Knie- und Hüftprobleme
- Skoliose
- Haltungsschwäche

Wie lässt sich eine gehemmte Entwicklung erkennen?

Auffälligkeiten in den Kinderzeichnungen.
Ich helfe Ihnen dies zu erklären anhand einer mitgebrachten Kinderzeichnung.

Auffälligkeiten in der äußeren Erscheinung

- der Mund ist offen oder fest zusammengepresst
- bei kleinen Kindern Speichelfluss
- bei Schulkindern Zahnfehlstellungen
- der Nacken ist gebeugt oder gestreckt
- Schulterhochstand beidseitig oder einseitig
- Skoliose, Hohlkreuz
- durchgedrückte oder leicht gebeugte Knie
- Fußstellung innen- oder außenrotiert
- Platt-, Senk-, Spreizfüße

Auffälligkeiten in der Entwicklung

- Reflexmuster als Schlafstellung: Überstreckung im Rücken oder über den angewinkelten Knien liegend
- Auslassen eines Entwicklungsschrittes wie zum Beispiel das Krabbeln
- Verfrühung im Kopfhalten, Stehen und Gehen oder Verspätungen in allen Schritten

Auffälligkeiten im Bewegungsverhalten und in der Sprache

- Bewegungstempo zu schnell oder zu langsam
- Kraft in Stimme und Bewegung zu viel oder zu wenig
———”katzenartig” geschickt im Klettern, Skaten… oder besonders grobmotorisch ungeschickt
- wenig Atem- und Rhythmusgefühl
- Stimme zu hoch und laut oder leise “brummend”
- die Laute k, g, sch, die Körperspannung voraussetzen, werden durch t, k, s ersetzt. Das s wird gelispelt.

Im Gegensatz dazu Kriterien freier Bewegungen

- sie ist gewollt (intentional) und individuell
- sie tanzt zwischen Schwere und Leichte, rechts und links, vorne und hinten
- sie schwingt zwischen Spannung und Entspannung
- sie atmet zwischen “Ballen und Spreizen”
- das Tempo- und die Kraftdosierung variieren passend zur Situation
- der Bewegungsschwerpunkt und Drehpunkt liegt im Bereich der Hüfte
- der Kopf sitzt locker auf den Schultern
- die Arme schwingen bei lockeren Schultern beim Gehen diagonal zu den Beinen im Kreuzmuster
- der Gesichtsausdruck ist gelassen

Bei der Embodiment-Rota-Therapie geht es auch darum, sinnvolle Alltagsarbeiten zu machen und gezielt die basalen Sinne zu pflegen.

Tägliches zu Fuß gehen ist im Alltag ebenso wichtig, um den Kontakt zur Schwerkraft zu pflegen.

Für die Kinder erlernen Mutter/Vater diesen Bewegungskomplex, um diese Übungen der Rota-Therapie täglich zuhause mit dem Kind zu machen. Die Übungen sind leicht lernbar und gut in den Alltag zu integrieren, z.B. abends mit einer Gute-Nachtgeschichte, morgens noch im Bett, als Mittagspause, vor den Hausaufgaben. Je nach Belastung ist die aufzuwendende Zeit 20-60 Min. täglich über einen Zeitraum von 12-15 Monaten als eine Art “Körperpflege” wie das tägl. Zähneputzen. Die Familien sparen sich die wöchentl. Fahrten zu den Therapeuten.

Durch Elterncoaching unterstütze ich die Eltern in ihrer Kompetenz, und gebe Hilfestellung zur Nachreifung der basalen Sinne durch wohltuende Alltagstätigkeiten.